iLinno

Abkürzung: 

iLinno

Förderprogramm: 

Förderschwerpunkt Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel

Projektzeitraum: 

01.11.2014 bis 31.10.2017

Kurzbeschreibung: 

iLinno - Informelles Lernen als Innovationsmotor Zentrales Ziel des Verbundprojektes „iLInno - informelles Lernen als Innovationsmotor“ ist die Entwicklung eines neuartigen Konzeptes zur arbeitsprozessintegrierten Kompetenzentwicklung in und für kleine und mittlere Unternehmen der Metallbranche sowie eines Modells professionsorientierter Handlungsbefähigung zur Kompetenzentwicklungsbegleitung, welches branchenübergreifend und bundesweit einsetzbar ist. Das Projekt setzt am aktuellen und zukünftigen aFachkräftebedarf an, der insbesondere kleine und mittlere Unternehmen der Metallbranche herausfordert, Strukturen zum nachhaltigen betrieblichen Kompetenzmanagement zu entwickeln. Zugleich verweisen Befunde der Berufs- und Weiterbildungsforschung darauf, dass betriebliches Erfahrungswissen der Beschäftigten nicht linear vermittelbar ist. Im Projekt iLInno werden neuartige Lern- und Arbeitsprozesse von Beschäftigten mit unterschiedlichen Kompetenzen angeregt und die gemeinsame Neuaneignung von Kompetenzen durch betriebliche Beschäftigte initiiert. Individuelle Kompetenzentwicklung und organisationale Entwicklungen bilden zwei analytisch unterscheidbare Bereiche, die in der Praxis betrieblicher Kompetenzentwicklung in untrennbarer Weise miteinander verwoben sind. Daher kann es keine individuelle Kompetenzentwicklung ohne organisationale Entwicklung geben. Eine wichtige Neuerung in iLInno stellt der arbeitsprozessintegrierte Kompetenzerwerb durch prozessbegleitetes gemeinsames Lernen an gegenständlichen Innovationsbeispielen dar. Ziel des Verbundprojektes ist ein praxisgeeignetes Konzept, welches systematisch an das Erfahrungswissen von Beschäftigten anknüpft. Dazu werden fluide betriebliche Lernformen an temporären Lernorten entwickelt sowie Produkt-, Lern- und Teamentwicklungsworkshops erprobt. Im Mittelpunkt steht die arbeitsprozessintegrierte Kompetenzentwicklung in heterogenen Lernkonstellationen („mit Anderen lernen“) und neuen betrieblichen Erfahrungsräumen durch die Bezugnahme auf ein „Gemeinsames Neues Drittes“ (GeNeDri). Das Konzept „GeNeDri“ wird an gegenständlichen Innovationsbeispielen erprobt und befähigt betrieblich Beschäftigte zu gemeinsamer Innovationsarbeit entlang des gesamten Produkterstellungsprozesses, zur aktiven Mitgestaltung ihres Arbeitsumfeldes sowie zum vernetzten und prozessbezogenen Denken und Handeln. Es wird in den Teilvorhaben situationsspezifisch entwickelt und unternehmensfallspezifisch in heterogenen Lernkonstellationen akzentuiert. Der besondere Wert des Projektes iLInno liegt nicht allein darin, dass das Konzept an den Bedarfen der regionalen Unternehmen anschließt und wichtiges Forschungs- und Fachwissen sowohl aus der Berufs- und Weiterbildungsforschung als auch aus dem Maschinenbau eingebunden wird, sondern insbesondere darin, dass das Konzept gemeinsame Prozesserfahrung erfahrener und jüngerer Fachkräfte über Abteilungs-, Hierarchie- und Qualifikationsgrenzen hinweg ermöglicht. Dadurch werden die Unternehmen in die Lage versetzt, aktiv am Erhalt und der Weiterentwicklung wichtigen Erfahrungswissens zu arbeiten. Insbesondere die Reflexivität des Prozesses und die Einbindung einer Kompetenzentwicklungs- und Lernprozessbegleitung stellen eine weitere Neuheit dar. Das Modell zur professionellen Handlungsbefähigung (ProHa) zur Kompetenzentwicklungsbegleitung wird als modularisiertes Angebot durch das Zentrum für Weiterbildung an der Bergischen Universität entwickelt. Durch diese personale Entwicklung von betrieblichen Weiterbildungsverantwortlichen aus technischen Berufen wird das erarbeitete Konzept branchenübergreifend transferierbar und verstetigt. Im Projektverbund assoziiert sind vier Teilprojekte. Teilprojekt 1 umfasst die wissenschaftliche Begleitforschung 1 und ist angesiedelt an der Bergischen Universität Wuppertal (Koordination). Dazu gehören die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Berufs- und Weiterbildung, Frau Prof. Dr. Gabriele Molzberger (Antragstellerin); der Lehrstuhl für Konstruktion (Engineering Design), Herr Prof. Dr. Dipl. Ing. Peter Gust sowie das Zentrum für Weiterbildung der Bergischen Universität. Hauptziele in Teilprojekt 1 sind die Entwicklung eines empirisch fundierten Konzepts arbeitsprozessintegrierter Kompetenzentwicklung sowie eines Modells wissenschaftsbasierter professioneller Handlungsbefähigung. Die Teilprojekte 2-4 sind angesiedelt an je einem kleinen bzw. mittleren Unternehmen der Metallbranche im Bergischen Land. In den Teilvorhaben werden die Konzepte erprobt und fallspezifisch entwickelt. Teilprojekt 2 ist angesiedelt bei SMS Elotherm GmbH, einem Spezialanlagenbauer aus dem Bereich Induktionstechnik mit rund 250 Beschäftigten am Standort Remscheid. Gegenstand in Teilvorhaben 2 ist die Erprobung und Erforschung betrieblicher Kompetenzentwicklung in altersgemischten Lernkonstellationen. Das Konzept zielt auf das generationsübergreifende Zusammenarbeiten der Unternehmensbeschäftigten, auf Innovationen in den betrieblichen Abläufen und auf die Anerkennung und Förderung von betrieblichen Kompetenzträger/inne/n. Teilprojekt 3 ist angesiedelt bei Profi lator GmbH & Co. KG, Wuppertal. Profi lator ist mit rund 80 Beschäftigten Spezialist in der Herstellung von Zahnradmaschinen. Der Werkzeugmaschinenhersteller hat sich weltweit eine führende Position in der Innen- und Außenverzahnung erarbeitet. Die Maschinen werden hauptsächlich in der Automobil- und ihrer Zulieferindustrie vermarktet. Ziel in Teilprojekt 2 ist die Erprobung und Erforschung betrieblicher Kompetenzentwicklung in qualifikationsgemischten Lernkonstellationen, d. h. Meister/innen, Ingenieure/Ingenieurinnen und Facharbeiter/innen lernen von- und miteinander. Teilprojekt 4 ist angesiedelt bei KS Systec Dr. Schmidbauer GmbH & Co. KG, Wuppertal, einem Systemlieferanten und Dienstleister für Spezialmaschinen im Bereich der Medizintechnik und im Markt für Präzisionsmaschinen mit rund 100 Beschäftigten. Gegenstand in Teilprojekt 4 ist die Erprobung abteilungsübergreifender betrieblicher Kompetenzentwicklung mit „Leaving Experts.“ Das Ziel ist, eine systematische Kompetenzerweiterung durch die frühzeitige Zusammenarbeit von neuen und jüngeren Beschäftigten (Future Experts) mit ausscheidenden älteren Beschäftigten (Leaving Experts) durch die Etablierung von innovativen Lernsettings zu erproben. Neben den Projektpartnern tragen mehrere Umsetzungspartner zur Erprobung der Konzepte und zur Verstetigung der Ergebnisse bei, darunter weitere Industriepartner wie Thielenhaus Technologies GmbH, Knipex-Werk C. Gustav Putsch KG, Rausch GmbH & Co. KG, sowie die Wirtschaftsförderung Wuppertal und das Bergische Fachkräftebündnis (Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, Arbeitgeber-Verband von Remscheid und Umgebung e.V., Bergische Entwicklungsagentur GmbH, Bergische Universität Wuppertal, Deutscher Gewerkschaftsbund Region Düsseldorf-Bergisches Land, Handwerkskammer Düsseldorf, Kreishandwerkerschaften Remscheid-Solingen-Wuppertal, Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen Remscheid, Jobcenter Wuppertal-Solingen-Remscheid, Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände e.V.).

Institution: