PLUG+LEARN

Abkürzung: 

PLUG+LEARN

Förderprogramm: 

Förderschwerpunkt Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel

Projektzeitraum: 

01.12.2014 bis 30.11.2017

Kurzbeschreibung: 

PLUG + LEARN - Wandlungsfähiges, marktplatzbasiertes Kompetenznetzwerk für die Automobil- und Zulieferindustrie Den aktuellen Herausforderungen der Automobil- und Zulieferindustrie wird im Projekt PLUG+LEARN mit der Entwicklung wandlungsfähiger Lösungen zur Kompetenzentwicklung begegnet. Die Automobil- und Zulieferindustrie wird von strukturellen Herausforderungen geprägt: Die exponentielle Zunahme von Produktionskapazitäten in Asien führt zu Preisdruck und Standortnachteilen in Europa, ebenso erhöhen Kundenanforderungen und gesetzliche Vorgaben den Innovationsdruck enorm. In den Unternehmen führt dies zu Veränderungen hinsichtlich der Produkte (z. B. Verwendung neuer Materialien) und dementsprechend auch der Produktionsstrukturen (z. B. Integration neuer Fertigungstechnologien). Gleichzeitig steht die Branche vor erheblichen demografischen Herausforderungen, wie dem Fachkräftemangel und Veränderungen in der Altersstruktur der Beschäftigten. Damit die Beschäftigten den steigenden fachlichen Anforderungen in immer kürzer werdenden Innovationszyklen und veränderten Produktionsstrukturen gerecht werden können, ist ein geeignetes Kompetenzmanagement notwendig. Ein Konsortium bestehend aus dem Volkswagen Bildungsinstitut Zwickau, Continental Automotive Limbach-Oberfrohna und Ingenieurgesellschaft für Gebäude-, Flächen- und Anlagenmanagement Chemnitz als Industriepartner sowie TU Chemnitz und HTW Dresden als wissenschaftliche Partner entwickelt in den nächsten drei Jahren im Rahmen des Verbundprojektes PLUG+LEARN ein wandlungsfähiges und marktplatzbasiertes Kompetenznetzwerk, um diese Herausforderungen bewältigen zu helfen. Das Ziel des Projektes PLUG+LEARN besteht darin, Kompetenzen in der automobilen Wertschöpfungskette zu bündeln. Dazu werden Kompetenzmodule strukturiert und entwickelt, die in Analogie zur Softwaretechnologie („plug and play“) eingesetzt werden können. Damit wird eine breitere Nutzung der Kompetenzmodule angestrebt. Weiterhin bietet sich die Möglichkeit, die Module an spezifische betriebliche Anforderungen aufwandsarm anzupassen. Damit können die materiellen und immateriellen Kompetenzentwicklungsressourcen der Netzwerkpartner effizienter genutzt werden, wovon insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Das Konzept wird auf die Bedürfnisse einer arbeitsprozessintegrierten, demografiesensiblen Kompetenzentwicklung ausgerichtet. Für die Entwicklung der PLUG+LEARN-Methode fließen Erkenntnisse aus der Gestaltung wandlungsfähiger Produktionssysteme ein, die an der TU Chemnitz unter dem Begriff „PLUG+PRODUCE“ wesentlich geprägt wurden. Kern der Konzepte von wandlungsfähigen Fabriken ist die Implementierung sogenannter Wandlungsbefähiger. Diese Eigenschaften, nämlich die Universalität, Mobilität, Skalierbarkeit, Modularität und Kompatibilität ermöglichen die Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen wie beispielsweise die Erweiterung von Produktionskapazitäten. Im Rahmen des Projektes werden die Konzepte für wandlungsfähige Produktionssysteme auf den Bereich der Kompetenzentwicklung übertragen. Dazu wird die PLUG+LEARN-Methode als Vorgehensweise für die Strukturierung und Ausgestaltung von Kompetenzmodulen entwickelt. Als wichtiger Befähiger für die Mobilität der Lösungen können moderne Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt werden. Hierfür fließen relevante Vorarbeiten vom Partner Ingenieurgesellschaft für Gebäude-, Flächen- und Anlagenmanagement in Form von virtuellen Visualisierungslösungen (z. B. zur Unterstützung von Montage- und Instandhaltungsprozessen) ein. Auch in der Experimentierfabrik der TU Chemnitz liegen Erfahrungen zur Nutzung innovativer Technologien (z. B. Augmented Reality) vor. Weiterhin wird ein Konzept für den PLUG+LEARN-Marktplatz erarbeitet, der auf ein effektives und effizientes Interagieren der Kompetenzentwicklungsanbieter und -nachfrager ausgerichtet ist. Auf dem PLUG+LEARN-Marktplatz werden die Kompetenzmodule angeboten, (gemeinsam) entwickelt, ausgetauscht, ausgewählt und erworben. In diesem Zusammenhang sind wissenschaftliche Fragestellungen zur Organisation der Netzwerkakteure und zur Ausgestaltung entsprechender Anreizsysteme zu beantworten, die insbesondere durch die HTW Dresden bearbeitet werden. Die PLUG+LEARN-Methode wird anhand von mehreren Demonstratoren erprobt: Unter Federführung des Projektpartners Volkswagen Bildungsinstitut wird ein Demonstrator hinsichtlich der Anforderungen eines Automobilherstellers umgesetzt. Beim Partner Continental Automotive als Automobilzulieferer stehen die Mitarbeiter im Shop-Floor-Bereich im Fokus. Der dritte Demonstrator entsteht an der TU Chemnitz und beinhaltet die Qualifizierung von Planungsbeteiligten der Automobil- und Zulieferindustrie für aktuelle produktionstechnische Themenbereiche (z. B. Energieeffiziente Produktion, Industrie 4.0). Die Erprobung umfasst dabei jeweils die Analyse des zielgruppenspezifischen Kompetenzbedarfs, die inhaltliche Ausgestaltung der Kompetenzmodule und die Bewertung der Wirksamkeit. Für den Transfer der Ergebnisse erfolgt eine Zusammenarbeit mit den Umsetzungspartnern Automobilcluster Ostdeutschland, IHK Chemnitz und der Sächsischen Energieagentur SAENA. Im Rahmen von Fachveranstaltungen werden die Projektergebnisse interessierten Unternehmen der Branche vorgestellt. Schließlich wird durch das Projektkonsortium eine Roadmap als Konzept für den branchenweiten Transfer erarbeitet.

Institution: